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St. Josef - Neuss-Weißenberg

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Die ersten Pläne zur Errichtung einer Kirche in Weißenberg stammen aus dem Jahre 1856. Schon 1871 wurde ein Grundstück für den Kirchbau erworben. Die Kirche selbst wurde dann 1883/85 vom Neusser Regierungsbaumeister Julius Busch er­richtet. Der neugotische Backsteinbau – bis dahin der einzige Sakralbau Busch's in Neuss – ist klassisch dreischiffig und der Turm 56 m hoch.
Den 2. Weltkrieg hat das Gebäude äußerlich weitgehend unversehrt überstanden. Von der Innenausstattung blieben nur wenige Teile erhalten, die Originalfenster fielen den Bomben zum Opfer. In diesem Zusammenhang sei auf die Chorfenster von Ernst Jansen–Winkeln aus den Jahren 1952/53 hingewiesen.
Auch die Orgel von 1883 hatte den Krieg überdauert, musste jedoch 1995 restauriert und erweitert werden, sodass sie jetzt den Kirchenraum klanglich füllt.
Bei der Sanierung von 1986/87 wurden im Innenraum einige Veränderungen vorgenommen, die dem heutigen Kirchenverständnis entsprechen. Eine weitere Umgestaltung hat dann ab dem Jahr 2001 stattgefunden.

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Schon lange war der Wunsch nach einer Neugestaltung ges Altarraums aufgekommen. Man konnte den Künstler Paul Nagel aus Wesseling für diese Aufgabe gewinnen. Es entstand ein Altar aus rötlichem persischen Travertin, um dessen Fuß sich eine Reihe von 12 Bronzetauben befindet, die unter anderem auf die 12 Apostel hinweisen.
Auch der Tabernakel wurde in dieser Umgestaltung geschaffen. Das Motiv des "brennenden Dornbuschs" (Ex 3) wird hier aufgegriffen. Im Text heißt es: "»Komm nicht näher!«, sagte der Herr. »Zieh deine Schuhe aus, denn du stehst auf heiligem Boden.«" So finden sich auch die Schuhe am Fuß des Tabernakels, der hier als Ort der Gottesbegegnung gezeigt wird. Zugleich versammeln sich die Gestalten der Evangelisten mit ihren Symbolen um Jesus im Tabernakel. Ein Hinweis darauf, dass auch im Wort der Bibel Gott gegenwärtig ist.
Gleichzeitig kamen der Fußboden, der Ambo und das Kreuz in den Raum, die auch von Paul Nagel gestaltet wurden.

Traum des Josef

Im Jahr 2006 wurde der Neugestaltungsprozess mit der Installation der Wandbilder um den Altar abgeschlossen. Zu sehen sind unter anderem zwei Darstellungen des Patrons der Kirche. Im linken ersten Bild sieht man die klassische Dartellung der "Heiligen Familie": Maria und Josef mit Jesus in der Schreinerwerkstatt.
Auf der rechen Seite ist die andere Szene des Lebens des Josef zu sehen: der "Traum des Josef" (Mt 2,13-15). Durch einen Engel erfährt Josef vom Plan der Herodes, alle männlichen Erstgeborenen zu töten. Die Aufforderung, seine Familie nach Ägypten zu retten, schleudert der Engel als Pfeil auf den schlafenden Josef. Und der Esel, der traditionell den Weg begleitet, streckt seinen Kopf oben schon durch die Krone des Baumes.